Patienten mit schwerem Verlauf der Corona-Erkrankung sind oft beatmungspflichtig, geriatrisch und müssen intensivmedizinisch therapiert werden. Kennzeichnend für den Stress-Stoffwechsel von kritisch kranken Patienten ist ein Ablauf in Phasen, in Abhängigkeit vom Schweregrad der Homöostasestörung. Während in der frühes Akutphase die Vermeidung einer Hyperalimentation im Vordergrund steht, ist das Ziel der folgenden, oft wochen- und monatelang dauernden Postakutphase, die leeren Energiereserven wieder zu füllen, die Eiweißlücke zu schließen und eine Mangelernährung zu vermeiden. Die richtige Ernährungstherapie spielt bei diesen Patienten nicht nur eine entscheidende Rolle bei Überleben, sondern insbesondere auch für deren Rehabilitation und Langzeitprognose. Im Vortrag wird der Stress-Stoffwechsel besprochen, die Bedeutung des Monitorings sowie der Sondenernährung und ein praxisnaher Algorithmus zur bedarfsadaptierten Ernährungstherapie des kritisch kranken Intensivpatienten, wobei auf die Besonderheiten des Ernährungsmanagement von Patienten mit COVID-19 eingegangen wird.
Dass Sondenernährung der parenteralen Ernährung bei kritisch kranken Intensivpatienten vorzuziehen ist, gilt heute als Standard. Wie aber kann man Komplikationen wie Diarrhoe und Reflux verhindern, wie lautet die Empfehlung bei der Frage nach gastral oder jejunal, Bolus oder kontinuierlich und welche Alternativen gibt es zur Messung des gastralen Residualvolumens? Welche Besonderheiten gilt es bei beatmungspflichtigen Patienten wie Patienten mit COVID-19 zu beachten? Und wie kann Sondenernährung bei Patienten in Bauchlagerung durchgeführt werden? In diesem Vortrag werden praxisnahe Maßnahmen vorgestellt zur Vermeidung von Komplikationen der enteralen Ernährungstherapie, ebenso werden vermeintliche Routinetätigkeiten in Frage gestellt. Auf die Besonderheiten des Ernährungsmanagement von Patienten mit COVID-19 im Speziellen wird eingegangen.
In Deutschland sind circa ein Viertel der Erwachsenen adipös. Die steigende Prävalenz von Adipositas bedeutet einen Anstieg an Folgeerkrankungen und während der Pandemie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines schweren Krankheitsverlaufs mit SARS-CoV-2. Wie wird Adipositas zur Zeit in Deutschland behandelt? Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung für die Ernährungstherapie bei Adipositas?
Dr. Balkau (Facharzt für Innere Medizin – Ernährungsmedizin) stellt in diesem Webinar die Therapieoptionen bei Adipositas vor. In der anschließenden Diskussion mit Prof. Dr. Volkenandt (Facharzt für Dermatologie und Dipl. Theol.) werden Beispiele einer erfolgreichen Ansprache und Motivation von PatientInnen zur Ernährungstherapie erörtert. Den leitliniengerechten Ablauf einer Ernährungstherapie präsentiert Fr. Albers (Dipl.-Ökotrophologin/ Ernährungsberaterin VFED) und fokussiert dabei auf aktuelle und zukünftige Optionen der digitalen Ernährungstherapie.