Ernährungsmanagement in der Onkologie – Von der Theorie zur Therapie

In der heutigen medizinischen Betreuung von Patient:innen mit Tumorerkrankung spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Der Ernährungszustand onkologischer Patient:innen steht in engem Zusammenhang mit der Therapieverträglichkeit, Lebensqualität und Überlebenszeit der Betroffenen. Ein wesentliches Therapieziel ist daher die Vermeidung einer Mangelernährung bzw. die Stabilisierung des Ernährungszustandes. Die frühzeitige und regelmäßige Erfassung des Ernährungszustandes bei Tumorpatient:innen ist unabdingbar, um ernährungstherapeutische Maßnahmen rechtzeitig und effektiv einzusetzen.

Trotz zahlreicher, qualitativ hochwertiger Studien, die die positiven Effekte eines gezielten Ernährungsmanagements in der Onkologie belegen, wird dieses Wissen in der Praxis noch zu wenig umgesetzt. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, die Erkenntnisse aus der Forschung stärker in die klinische Praxis zu integrieren und das Bewusstsein für den Stellenwert der Ernährung bei der Behandlung von Krebserkrankungen zu schärfen.

Herr Dr. Marschal beleuchtet die ernährungsmedizinischen Grundlagen, einschließlich der Pathophysiologie und Prävalenz von Mangelernährung bei onkologischen Erkrankungen, und zeigt  die Relevanz der Ernährungstherapie als ein effektiver Bestandteil der Behandlung onkologischer Patient:innen auf.
Frau Marschal erläutert im zweiten Teil die Hürden in der Umsetzung der Ernährungstherapie und hebt die Bedeutung der multidisziplinären Zusammenarbeit hervor. Sie gibt wertvolle Informationen und Tipps zur Anwendung von Screening und Assessment im Alltag und stellt praxisnahe Ansätze vor.