Medcram-Lernmodul | Gyn-Update: Epigenetische Programmierung

in utero – Wie mütterliche Ernährung die spätere Gesundheit des Kindes prägt

  Autoren/Autorinnen: Prof. Dr. med. Franz Kainer / Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk / Prof. Dr. rer. med. Rima Obeid


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Insgesamt verdichten sich in den letzten Jahren die Belege, welche Bedeutung die Ernährung beziehungsweise die Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen in der Schwangerschaft hat. Offensichtlich spielt diese nicht nur für die Schwangerschaft und für den Geburtsverlauf eine Rolle.
Vor dem Hintergrund der neueren epigenetischen Forschung muss man davon ausgehen, dass Umwelteinflüsse, wie Stress, bestimmte chemische Substanzen und auch die diätetische Versorgung des Feten, Konsequenzen für dessen langfristige Gesundheit bis weit in das Erwachsenenalter hinein haben (Konzept der sogenannten fetalen Programmierung). Die Ernährungsberatung von Schwangeren sollte daher in der täglichen Praxis des Gynäkologen einen noch höheren Stellenwert einnehmen.
Es ist bekannt, dass ein guter mütterlicher Folsäurestatus wichtig ist für die Prävention von Neuralrohrdefekten und beteiligt ist bei der Risikoreduktion von Schwangerschaftskomplikationen (z. B. häufige Aborte, Frühgeburtlichkeit). Ein Folatmangel spielt möglicherweise auch für angeborene Herzfehler (AHF) und Lippen-Kiefer-Gaumenspalte eine Rolle. Obwohl die Supplementierung mit Folsäure eine seit langem etablierte Maßnahme ist, werden die Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften zur perikonzeptionellen Folsäuresubstitution nur unzureichend umgesetzt. Neuere Studien legen nahe, dass auch Vitamin D und Omega-3 Fettsäuren eine sinnvolle Nahrungsergänzung darstellen.
Cholin ist ein essentieller Baustein von Zellmembranen und unterstützt als ein Schlüsselnährstoff die neuronale Entwicklung während der ersten 1.000 Tage. Ein Cholinmangel wird in Zusammenhang mit Präeklampsie, Geburtsfehlern und eingeschränkten postnatalen, kognitiven Fähigkeiten gebracht.
Der Kurs erläutert die Rolle der Epigenetik als das Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen, zeigt auf, warum die intrauterine Entwicklung als besonders sensible Phase für diese Beeinflussung gilt und diskutiert die klinische Relevanz einer Supplementierung von Mikronährstoffen prä- und perinatal.

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Prof. Dr. med. Franz Kainer

Ärztlicher Leiter

Prof. Dr. med. Franz Kainer

Chefarzt der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik

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